Unerwünschte Ereignisse bei supervidierten sporttherapeutischen Interventionen

Bei einem Adverse Event (AE), oder deutsch unerwünschtem Ereignis , handelt es sich um einen unerwünschten Vorfall, der im Rahmen einer besonderen Situation wie einer Krebserkrankung während einer Sporteinheit bei Kindern und Jugendlichen auftritt. 

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Überlebenschancen von Kindern und Jugendlichen mit Krebs verbessert, wobei vermehrt der Fokus auf der Verbesserung der Lebensqualität und Reduktion von Nebenwirkungen liegt. Supervidierte sporttherapeutische Interventionen gelten als vielversprechender Ansatz zur Förderung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und zur Verringerung therapiebedingter Belastungen. Erste Studien zeigen positive Effekte auf körperliche Leistungsfähigkeit, Fatigue und Lebensqualität, jedoch ist die Evidenzlage noch begrenzt und Informationen zu unerwünschten Ereignissen (AEs) fehlen weitgehend. In Deutschland existieren an vielen kinderonkologischen Zentren bereits ergänzende Bewegungsangebote, und das Netzwerk ActiveOncoKids arbeitet an der bundesweiten Ausweitung solcher Programme sowie an der Qualifizierung von Fachpersonal. Ziel ist es langfristig das Chancen-Risiko-Potential detailiert zu kennen und Präventionsempgehlungen zu entwickeln un zu vertiefen.

Phase 1

Im Jahr 2020 wurde eine retrospektive Erhebung durchgeführt, bei der Daten aus verschiedenen sporttherapeutischen Angeboten an 24 kinderonkologischen Zentren in Deutschland zusammengetragen wurden, die im Vorjahr sporttherapeutische Interventionen angeboten hatten. Dabei wurden insgesamt 35.110 dokumentierte Einheiten analysiert. Die Auswertung ergab eine AE-Inzidenz von 17 pro 100.000 Interventionen, wobei schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (Grad 2–3) mit nur sechs Fällen äußerst selten waren. Leichte AEs (Grad 1), wie beispielsweise Muskelkater, Kreislaufprobleme oder Bauchschmerzen, traten seltener auf als bei gesunden Kindern und Jugendlichen.

Phase 2

AE RR 2

Die prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie zur Erfassung und Klassifizierung von AEs während supervidierter sporttherapeutischer Interventionen mit Zielstellung Entwicklung von Empfehlung zur Prävention von AEs von wurde im Zeitraum von Januar 2022 bis Dezember 2024 durchgeführt. Ausgewertet von einer multiprofessioneller Arbeitsgruppe werden die daten aktuell augwertet und anschließend publiziert.

Multizentrische Arbeitsgruppe
Christina_Schindera
Dr. Christina Schindera (Basel)
Corina-Rueegg
Dr. Corina S. Rueegg (Oslo)
AD:2021; ANa:Götte; ANr:21460; Kinderheilkunde 3; Gabriele Gauß
Gabriele Gauß (Essen, NAOK-Koordination)
AD:2021; ANa:Götte; ANr:21460; Kinderheilkunde 3; Dr. Miriam Götte
PD Dr. Miriam Götte (Essen; NAOK-Projektleitung)
Hannah
Hannah Stalf (Damrstadt)
Thorben-Sundermeier
Thorben Sundermeier (Hannover)
Berichte

Phase 3

AE RR 3

Ab Mai 2025 werden nach positivem Ethikvotum werden in insgesamt 17 kinderonkologischen Zentren ergänzende detaillierte Informationen zu unerwünschten Ereignissen ab CTCAE-Schweregrad 2  systematisch erfasst.

Dazu zählen Stammdaten wie Geschlecht, Geburtsdatum, Bundesland und Angaben zur Sportvorerfahrung. Ergänzend werden medizinische Parameter aufgenommen, darunter die Hauptdiagnose, das Datum der Erstdiagnose, das angewendete Therapieprotokoll, mögliche Nebendiagnosen, bewegungsbezogene medizinische Komplikationen sowie Informationen zur Medikation. Darüber hinaus sollen psychosomatische Auffälligkeiten dokumentiert und die Kontaktdaten der Erziehungsberechtigten (Telefonnummer und E-Mail-Adresse) für eventuelle Rückfragen hinterlegt werden.

Spontanmeldesystem

Das NAOK bietet ein Spontanmeldesystem an, dass Sie als Familie und Bewegungsfachkräfte anonym nutzen können, um unerwünschte Ereignisse zu melden, die während des Sportes im Klinikum oder in der Nachsorge auftreten. Bitte füllen Sie die Maske aus und sollten Sie Ihr Einverständnis geben, melden wir uns anschließend bei Ihnen um Rückfragen zu klären.

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